Das Leitbild

Städtebauliches Leitbild beschlossen

Einigung auf Konkretes zur Art der Bebauung, zu Grünraum, Klima und Verkehr

Welche Art der Bebauung wird es geben? Welche Maßnahmen zur Klimawandelanpassung sind geplant? Wie gestalten sich Grün- und Freiflächen und wie wird mit der Mobilität im klimafreundlichen Stadtteil „Erzherzog-Karl-Straße Süd“ umgegangen? Im städtebaulichen Leitbild werden konkrete Aussagen dazu getroffen. Im September 2022 wurde der Bevölkerung ein Zwischenergebnis präsentiert.

Das städtebauliche Leitbild wurde am 13.12.2022 zur Beschlussfassung der Stadtentwicklungskommission vorgelegt und beschlossen.

Auf das Leitbild folgt der Flächenwidmungsplan
Das städtebauliche Leitbild bildet die Grundlage für weitere qualitätssichernde Verfahren sowie für die Neufestsetzung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans. Zum Entwurf des Flächenwidmungsplans können die Bürger*innen Stellung nehmen, sobald dieser öffentlich aufgelegt wird. Weitere Infos ….

EHK-Süd Höhenplan, Quelle: SUPERBLOCK
EHK-Süd Höhenplan, Quelle: SUPERBLOCK

Über den Wettbewerb

Erzherzog-Karl-Straße Süd: Auf dem Weg zum klimafreundlichen Stadtteil

Anregungen der Bevölkerung fließen in städtebaulichen Wettbewerb ein

Beiderseits der U-Bahn-Linie U2, zwischen der Erzherzog-Karl-Straße und der Langobardenstraße, entsteht der neue, klimafreundliche Stadtteil „Erzherzog-Karl-Straße Süd“. Die im Stadtentwicklungsplan für Wien ausgewiesene, rund 19 Hektar große Fläche wird Raum zum Wohnen und Arbeiten, zum Einkaufen und für die Freizeit bieten.

Als Planungsgrundlage wurde von April bis Oktober 2021 ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt. Davor hatte die Bevölkerung die Möglichkeit, Anregungen und Ideen einzubringen. Die eingelangten Rückmeldungen wurden den Planer*innen sowie den Jurymitgliedern des Wettbewerbs vorgelegt.

Erzherzog-Karl-Straße Süd Lageplan © SUPERBLOCK ZT
Erzherzog-Karl-Straße Süd Lageplan © SUPERBLOCK ZT

Über den Wettbewerb

SUPERBLOCK und YEWO LANDSCAPES überzeugen Jury

30 Wettbewerbseinreichungen aus ganz Europa

In der ersten Phase des Wettbewerbs haben 30 Planungsbüros aus Österreich, Deutschland, Spanien, Portugal und Italien teilgenommen und ihre städtebaulichen Ideen für das Projektgebiet präsentiert. Aus den 30 Beiträgen wurden im Juni 2021 sechs Projekte für eine vertiefende Weiterbearbeitung ausgewählt.

Im Oktober 2021 kürte eine namhafte Jury aus Architektur, Städtebau, Freiraumplanung, Vertreter*innen der Stadt Wien, der Bauträger*innen und Fachleuten für Klimafragen und Verkehrsplanung das Siegerprojekt. Es stammt vom Wiener Architekturbüro SUPERBLOCK und vom Wiener Freiraumplanungsbüro YEWO LANDSCAPES. Nach Ansicht der Jury ist es den beiden Büros gelungen, die von den Bürger*innen eingebrachten Anregungen und Wünsche aufzugreifen und in die Planungsüberlegungen einfließen zu lassen.

Informationen zum Wettbewerb, insbesondere zu den weiteren Projekten ...

Die nachfolgenden Fotos zeigen das im Siegerprojekt vorgeschlagene städtebauliche Modell für das Projekt Erzherzog-Karl-Straße Süd.

Details zum Siegerprojekt des Wettbewerbs

Ein Puzzlestein im Stadtraum

Kernpunkte im Konzept von SUPERBLOCK und YEWO LANDSCAPES

Ihren Siegerbeitrag im Wettbewerb um das städtebauliche Konzept für das Projekt Erzherzog-Karl-Straße Süd bezeichnen SUPERBLOCK und YEWO LANDSCAPES als Puzzlestein. Er passt sich in die vorhandenen Siedlungen ein, ergänzt und verbindet sie. Er führt bestehende Wege weiter und knüpft neue. Die vorgesehene Parkanlage soll bestmöglich an die Nachbarschaft angebunden werden.

Hier eine Übersicht über die vielfältigen Bebauungstypologien des Konzepts:

Erzherzog-Karl-Straße Süd: Die Vielfalt an Bebauungsstrukturen innerhalb des Quartiers. © SUPERBLOCK ZT

Mobilität

Perfekte Öffi-Anbindung, verkehrsberuhigt, weitgehend autofrei

Zahlreiche Anreize für CO2-neutrale Mobilität

Das Projekt Erzherzog-Karl-Straße Süd ist mit zwei U-Bahn-Stationen, einer Straßenbahn und verschiedenen Buslinien hervorragend an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Das Stadtquartier soll daher verkehrsberuhigt und weitgehend autofrei sein. Es werden viele neue Wegeverbindungen für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen geschaffen. Für private PKW wird es in vier Sammelgaragen die erforderlichen Stellplätze geben. Die Zufahrt zu den Sammelgaragen erfolgt auf kurzem Weg. Eine Durchfahrt mit dem Auto ist nicht möglich. Mobilitätsstationen verknüpfen CO2-neutrale Mobilitätsangebote, zum Beispiel E-Car- und Bikesharing, Ladesäulen für Elektrofahrzeuge und Fahrrad-Servicestationen.

 

„Adressadern“

Die beiden in Nord-Süd-Richtung verlaufenden, sogenannten Adressadern binden an die Erzherzog-Karl-Straße und Langobardenstraße an. Sie sind nur für Radfahrer*innen, Einsatz- und Müllfahrzeuge befahrbar. Eine attraktive Gestaltung dieser Räume mit kleinen Quartiersplätzen und schattenspendenden Bäumen schafft eine gute Aufenthaltsqualität und verbessert das Mikroklima. Gemeinschaftsräume und Kindergärten im Erdgeschoß der Wohnhäuser beleben diese Straßenräume.

Grünraum

Parks, begrünte Dächer und Gebäude ...

Ein Stadtareal stemmt sich gegen den Klimawandel

Ein neuer, über zwei Hektar großer Park liegt in der Mitte des Gebietes, beiderseits der U-Bahn-Trasse. Da sich der Park mit der Bebauung verzahnt, ist er gut erreichbar und vielseitig nutzbar. Eine besondere Atmosphäre bietet der Raum unter der U-Bahntrasse, wo zahlreiche Aufenthalts-, Spiel- und Sportmöglichkeiten geplant sind. Der bestehende Fuß- und Radweg entlang der U-Bahn-Trasse bleibt bestehen. Neben der Freiraum- und Erholungsnutzung dient der Park auch als naturnaher Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Begrünte Dächer bieten Platz für gemeinschaftliche Aktivitäten und für Photovoltaik-Anlagen. Fassadenbegrünungen verbinden die ebenerdigen Grünflächen mit den begrünten Dächern und tragen somit zur biologischen Vielfalt bei.

Gegen Überhitzung im Sommer werden die Wege und Plätze überwiegend unversiegelt und hell hergestellt. Regenwasser wird oberflächlich in Sickerbecken gesammelt, um Starkregenereignisse abzufedern und den natürlichen Wasserkreislauf zu erhalten. Um die Entstehung von Hitzeinseln zu vermeiden, werden zahlreiche Bäume gepflanzt.

Freiraumplan: Hohe Erlebnisdichte, großes Freiraumangebot, © SUPERBLOCK ZT & YEWO LANDSCAPES

Wie geht's weiter?

Städtebauliches Leitbild: Bürger*innen erneut am Zug

Entscheidungen für nachhaltige Lebensqualität treffen

Das Siegerprojekt wird nun zu einem sogenannten Städtebaulichen Leitbild weiterentwickelt. Dieses trifft konkrete Aussagen darüber, wie das Ziel eines lebenswerten Stadtviertels konkret erreicht werden soll: durch die Gestaltung der Bebauung, durch die Anpassung an den Klimawandel, durch attraktive Grün- und Freiflächen sowie umweltfreundliche Mobilität.

 

Ihre Meinung ist gefragt

Ehe die Ausarbeitung des städtebaulichen Leitbilds voranschreitet, sind die Bürger*innen am Wort. Welche Anregungen haben Sie zum Siegerprojekt? Was möchten sie den Planer*innen für die weitere Bearbeitung mitgeben? Bitte mailen Sie Ihre Anregungen bis spätestens 21. Dezember 2021 an mitreden@ma21.wien.gv.at. Ihre Vorschläge werden geprüft und fließen nach Möglichkeit in die Leitbildplanung ein.

 

Info-Angebot des Magistrats der Stadt Wien

Unter den markierten Links finden Sie detaillierte Informationen der Stadt Wien – Stadtteilplanung und Flächenwidmung über das Projekt Erzherzog-Karl-Straße Süd sowie zum Planungsprozess und den Optionen der Bürger*innen-Beteiligung.

 

Online Infostunde

am Dienstag, 14. Dezember 2021, von 18:00 – 19:30 Uhr

Im Livestream informiert die Stadt Wien zum Projekt Erzherzog-Karl-Straße Süd. Sie haben die Möglichkeit, im Chat Fragen zu stellen, die durch Expert*innen der Stadt Wien, der Projektentwickler*innen und des Siegerteams beantwortet werden. Für die Online-Infostunde ist eine Anmeldung per E-Mail an mitreden@ma21.wien.gv.at (Stichwort: Erzherzog-Karl-Straße Süd) erforderlich. Der Teilnahme-Link wird nach der Anmeldung zeitgerecht ausgeschickt.

Parkrand: Flanierstreifen und Feuerwehrweg, © SUPERBLOCK ZT
Parkrand: Flanierstreifen und Feuerwehrweg, © SUPERBLOCK ZT